...in Excelsis Deheeeeeeeoooooooooo
Glohohoho-hohoho-hohohooooo-r-i-a...Salut Bonjour miteinanader, so unser erstes kanadisches Weihnachten ist gefeiert und gibt Gelegenheit, wieder etwas in unser Blog einzutragen. Leider ist es hier immer noch viel zu warm fuer die Jahreszeit, normalerweise (laut den Statistikstrategen) sollte hier schon meterhoch der Schnee liegen und die Leute reihenweise ihre typisch Montrealer Aussenwendeltreppen runtersausen. Aber momentan tut sich da gar nichts. Wir hatten Anfang Dezember mal kurzzeitig -8 bis -17 Grad, aber jetzt pendelt sich alles so zwischen -4 und plus 4 ein, soll heissen, wann immer sich mal irgendwas in Richtung Schnee bildet, ist es auch genausoschnell wieder verschwunden. Gottseidank scheint die Situation besser zu sein, wenn man sich ins Auto setzt und so ca. eine Stunde in noerdliche Richtung faehrt, z.B. nach Tremblant. Und "the Nation's Capital", Quebec City, scheint Heute 20cm Neuschnee zu bekommen. Hier in Montreal wird Weihnachten uebrigens genau wie in Deutschland auch am 24.12 gefeiert. Mike musste bis 16:45 Uhr arbeiten, dann haben wir zu Hause vor unserem brandneuen Hightech 3D-Elektro offenem Kamin ein Glaeschen Henkell Trocken getrunken (ab und zu muss man auf deutsche Produkte zurueckgreifen, es gibt hier zwar sehr guten Wein, aber die oertlichen "Sulfit-Perlweine" kann man noch nichtmals zum Zaehneputzen zumuten), und um 18:00 Uhr waren wir dann auch schon bei Familie Gagnon nebenan zum Weihnachtsfondue bestellt. Noch dazu hatte Siegfried am 23.12 Geburtstag. Hier ein paar Fotos vom Weihnachtsabend bei unseren Nachbarn
Hier drueben ist es offenbar ueblich, dass man sich beleuchtete Haeuschen in den Weihnachtsbaum haengt
Die Geschenke die hier ausgetauscht werden, haben wir gewichtelt - die eigentlichen "interfamilaeren" Geschenke haben wir uns jeweils vorher bzw. nachher daheim uebergeben. Ach uebrigens, eine Umfrage hat ergeben, dass sich 37% der Montrealer schon mal darueber geaergert haben, ein Geschenk zu erhalten, das Batterien braucht, diese aber nicht enthalten waren.
Gestern, am 25.12, dann, haben wir uns trotz Schneemangels kurzentschlossen aufgemacht nach Mont St.Bruno de Montarville, ca. 20 Minuten suedlich von Montreal, zum Skifahren. Auch wenn uns Kollege Petrus noch nicht genug Schnee geschickt hat, kann man dank Beschneiungsanlagen zumindest einen Hauch von alpinem Skivergnuegen geniessen. Es waren insgesamt zwei Pisten offen, eine zum ueben fuer die Beginner, die abgesehen davon, dass der Schlepplift fuer die hundert Meter fast 10 Minuten Reisezeit beansprucht hat, wirklich sehr gut zum Eingewoehnen war. Mike hat ziemlich schnell gelernt und konnte nach paar Abfahrten am "Idiodelift" dann sogar schon den grossen Sessellift mit uns hochgondeln und todesmutig die dunkelblaue Piste mit uns fahren. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Leute hier nicht so gut Skifahren koennen. Ich selbst bin zwar fuer alpenlaendische Verhaeltnisse allenfalls "intermediate", aber gestern habe ich abgesehen von paar unerschrockenen Kids, kaum jemanden gesehen, der besser runtergeschlittert waere als ich...
Gluehwein gibt es hier uebrigens nicht, dafuer aber ein Weihnachtsgewuerzbier namens "Quelque Chose", welches acht Prozent Alkohol hat, und dessen ideale empfohlene Serviertemperatur bei 50-70 Grad Celsius liegt. Heute, 26.12., ist hier bei uns in Canada genau wie in allen Laendern des Commonwealth der sogenannte "BOXING DAY", eine britische Tradition, fuer deren Herkunft es verschiedene Theorien gibt. In Grossbritannien war es ueblich, am ersten Arbeitstag nach Weihnachten mit einer Box am Arbeitsplatz zu erscheinen, in die der Arbeitgeber Geld als Dankeschoen fuer die geleistete Arbeit einzuwerfen hatte. In den Kirchen des Commonwealth ist es ueblich, am Boxing day die Geldsammelbuechsen zu oeffnen und das Geld gleich live vor Ort an die Beduerftigen zu verteilen. Hier gestaltet sich der Boxing day aber derzeit etwas anders: Hier ist es ein offizieller gesetzlicher Feiertag fuer alle Industrien, ausser die "Retail Services", also die Einzelhaendler. Diese schleudern dann naemlich alles raus, was sich vor Weihnachten nicht verkauft hat, und die Leute boxen sich foermlich durch die Gaenge der Bau-, Super-, Mode- und Kolonialwarenmaerkte. Viele Geschaefte und "Shopping Malls" oeffnen am 26.12 schon um 6:00 Uhr morgens und trotzdem haben sich zu dieser Zeit dann schon lange Schlangen vor der Tuer gebildet. Die Kanadier lieben derartige Events und freuen sich ueber jedes Schnaeppchen. Auch uns hat es schon erwischt, und so faehrt man schon mal kilometerweit und gondelt x-verschiedenen Maerkte ab, bis man die Einkauefe beisammen hat, nur um die Schnaeppchenangebote auszunutzen. Aus diesem Grund muss ich jetzt auch langsam zum Ende kommen, da noch einige Besorgungen zu machen sind... Ach ja, zum Schluss noch paar Fotos vom Arbeitsplatz
...gleich vor mir am Fenster geht es 22 Stockwerke abwaerts...
..Genosse LEDIO, sehr netter Kollege und angenehmer Reisegefaehrte auf langen Autofahrten..
...und Genossin IVANA, schwierige Frau, ist -da mein Gehalt aus einem Sonderbudget direkt in Prag kommt- felsenfest davon ueberzeugt, dass ich als "Maulwurf" von Prag geschickt wurde, um den Laden abzuwickeln und dichtzumachen...noch dazu ist sie nicht von der Idee abzubringen, dass unsere Telefone abgehoert werden und deswegen ab und zu nicht funktionieren, genau wie das Internet...kaum vorzustellen, was diese Leute im Kommunismus durchgemacht haben muessen... Also, bis zum naechsten Mal //Christian