Online Tagebuch von Mike & Christian (Montreal)

Tuesday, December 26, 2006

...in Excelsis Deheeeeeeeoooooooooo


Glohohoho-hohoho-hohohooooo-r-i-a...Salut Bonjour miteinanader, so unser erstes kanadisches Weihnachten ist gefeiert und gibt Gelegenheit, wieder etwas in unser Blog einzutragen. Leider ist es hier immer noch viel zu warm fuer die Jahreszeit, normalerweise (laut den Statistikstrategen) sollte hier schon meterhoch der Schnee liegen und die Leute reihenweise ihre typisch Montrealer Aussenwendeltreppen runtersausen. Aber momentan tut sich da gar nichts. Wir hatten Anfang Dezember mal kurzzeitig -8 bis -17 Grad, aber jetzt pendelt sich alles so zwischen -4 und plus 4 ein, soll heissen, wann immer sich mal irgendwas in Richtung Schnee bildet, ist es auch genausoschnell wieder verschwunden. Gottseidank scheint die Situation besser zu sein, wenn man sich ins Auto setzt und so ca. eine Stunde in noerdliche Richtung faehrt, z.B. nach Tremblant. Und "the Nation's Capital", Quebec City, scheint Heute 20cm Neuschnee zu bekommen. Hier in Montreal wird Weihnachten uebrigens genau wie in Deutschland auch am 24.12 gefeiert. Mike musste bis 16:45 Uhr arbeiten, dann haben wir zu Hause vor unserem brandneuen Hightech 3D-Elektro offenem Kamin ein Glaeschen Henkell Trocken getrunken (ab und zu muss man auf deutsche Produkte zurueckgreifen, es gibt hier zwar sehr guten Wein, aber die oertlichen "Sulfit-Perlweine" kann man noch nichtmals zum Zaehneputzen zumuten), und um 18:00 Uhr waren wir dann auch schon bei Familie Gagnon nebenan zum Weihnachtsfondue bestellt. Noch dazu hatte Siegfried am 23.12 Geburtstag. Hier ein paar Fotos vom Weihnachtsabend bei unseren Nachbarn

Hier drueben ist es offenbar ueblich, dass man sich beleuchtete Haeuschen in den Weihnachtsbaum haengt





Die Geschenke die hier ausgetauscht werden, haben wir gewichtelt - die eigentlichen "interfamilaeren" Geschenke haben wir uns jeweils vorher bzw. nachher daheim uebergeben. Ach uebrigens, eine Umfrage hat ergeben, dass sich 37% der Montrealer schon mal darueber geaergert haben, ein Geschenk zu erhalten, das Batterien braucht, diese aber nicht enthalten waren.




Gestern, am 25.12, dann, haben wir uns trotz Schneemangels kurzentschlossen aufgemacht nach Mont St.Bruno de Montarville, ca. 20 Minuten suedlich von Montreal, zum Skifahren. Auch wenn uns Kollege Petrus noch nicht genug Schnee geschickt hat, kann man dank Beschneiungsanlagen zumindest einen Hauch von alpinem Skivergnuegen geniessen. Es waren insgesamt zwei Pisten offen, eine zum ueben fuer die Beginner, die abgesehen davon, dass der Schlepplift fuer die hundert Meter fast 10 Minuten Reisezeit beansprucht hat, wirklich sehr gut zum Eingewoehnen war. Mike hat ziemlich schnell gelernt und konnte nach paar Abfahrten am "Idiodelift" dann sogar schon den grossen Sessellift mit uns hochgondeln und todesmutig die dunkelblaue Piste mit uns fahren. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Leute hier nicht so gut Skifahren koennen. Ich selbst bin zwar fuer alpenlaendische Verhaeltnisse allenfalls "intermediate", aber gestern habe ich abgesehen von paar unerschrockenen Kids, kaum jemanden gesehen, der besser runtergeschlittert waere als ich...





Gluehwein gibt es hier uebrigens nicht, dafuer aber ein Weihnachtsgewuerzbier namens "Quelque Chose", welches acht Prozent Alkohol hat, und dessen ideale empfohlene Serviertemperatur bei 50-70 Grad Celsius liegt. Heute, 26.12., ist hier bei uns in Canada genau wie in allen Laendern des Commonwealth der sogenannte "BOXING DAY", eine britische Tradition, fuer deren Herkunft es verschiedene Theorien gibt. In Grossbritannien war es ueblich, am ersten Arbeitstag nach Weihnachten mit einer Box am Arbeitsplatz zu erscheinen, in die der Arbeitgeber Geld als Dankeschoen fuer die geleistete Arbeit einzuwerfen hatte. In den Kirchen des Commonwealth ist es ueblich, am Boxing day die Geldsammelbuechsen zu oeffnen und das Geld gleich live vor Ort an die Beduerftigen zu verteilen. Hier gestaltet sich der Boxing day aber derzeit etwas anders: Hier ist es ein offizieller gesetzlicher Feiertag fuer alle Industrien, ausser die "Retail Services", also die Einzelhaendler. Diese schleudern dann naemlich alles raus, was sich vor Weihnachten nicht verkauft hat, und die Leute boxen sich foermlich durch die Gaenge der Bau-, Super-, Mode- und Kolonialwarenmaerkte. Viele Geschaefte und "Shopping Malls" oeffnen am 26.12 schon um 6:00 Uhr morgens und trotzdem haben sich zu dieser Zeit dann schon lange Schlangen vor der Tuer gebildet. Die Kanadier lieben derartige Events und freuen sich ueber jedes Schnaeppchen. Auch uns hat es schon erwischt, und so faehrt man schon mal kilometerweit und gondelt x-verschiedenen Maerkte ab, bis man die Einkauefe beisammen hat, nur um die Schnaeppchenangebote auszunutzen. Aus diesem Grund muss ich jetzt auch langsam zum Ende kommen, da noch einige Besorgungen zu machen sind... Ach ja, zum Schluss noch paar Fotos vom Arbeitsplatz

...gleich vor mir am Fenster geht es 22 Stockwerke abwaerts...

..Genosse LEDIO, sehr netter Kollege und angenehmer Reisegefaehrte auf langen Autofahrten..
...und Genossin IVANA, schwierige Frau, ist -da mein Gehalt aus einem Sonderbudget direkt in Prag kommt- felsenfest davon ueberzeugt, dass ich als "Maulwurf" von Prag geschickt wurde, um den Laden abzuwickeln und dichtzumachen...noch dazu ist sie nicht von der Idee abzubringen, dass unsere Telefone abgehoert werden und deswegen ab und zu nicht funktionieren, genau wie das Internet...kaum vorzustellen, was diese Leute im Kommunismus durchgemacht haben muessen... Also, bis zum naechsten Mal //Christian

Sunday, December 17, 2006

Oooohhhh Duuuuuuu frööööööööööhhhhhlicheeee,....

Es ist schon komisch. Man weiss ganz genau, dass man an bestimmten Tagen im Jahr am besten nicht auf die Strasse gehen sollte. Und dennoch macht mans. Man geht sogar einkaufen. Sonntags!!! Ich glaube, ganz Montréal hatte an diesem 3.Advent diesen genialen Einfall. Anlass für unseren Einkaufsmarathon war nicht etwa das Weihnachtsfest an für sich, sondern das heutige Abendessen, zu dem wir Siegfried und seine Familie eingeladen hatten. Bereits am gestrigen Samstag fuhren wir in die Innenstadt auf die "Ethnic-Mile", den Boulevard Saint-Laurent. Dort gibt es sehr gute osteuropäische und jüdische Geschäfte und Restaurants. Für uns DER Ort schlechthin, deutsche Produkte wie Spätzle, Knödel, Pflaumenmarmelade, Sauer-/Rotkraut usw. zu bekommen. Anstadt aber weitere Einkäufe zu erledigen, zogen wir es vor, da ich zum ersten Mal seit langem ein Wochenende nur auf Abruf bereit sein sollte, in die Umgebung zu fahren. So fuhren wir dann etwa eine Stunde südöstlich in das kleine Städtchen Bromont. Bromont besitzt einen "Hügel" und ist deshalb das lokale Ski-Mekka. Leider liegt ja aber noch kein Schnee und deshalb hat sich die Saison für all diejenigen die nicht eine total vereiste Kunstschneeabfahrt nehmen möchten, ersteinmal erledigt. Wir holten uns nach Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten einen Snack und einen Kaffee und traten die Rückfahrt an. Mit der Überzeugung, dass es sich zum Skifahren dann doch eher lohnt nach Norden Richtung Mont-Tremblant zu fahren. Dort gibt es zwar auch nicht viel mehr Schnee, zumindest aber längere Pisten und etwas mehr Infrastruktur. Ist es doch das Top-Skigebiet (von Intrawest) in der Metropolitain Area. Sogar die Ami's kommen extra hierher gefahren.

Anbei einige Fotos von unserer heutigen Einkaufstour. Das ist mal ganz interessant so etwas aufs Foto zu bringen.


Wären wir mal lieber nach Ottawa gefahren.......


In der Mitte erkennt man die typischen "Highway"-Schilder der Provinz Québec. Diese unterscheiden sich je nach Provinz.


Costco Wholesale ist ein Grosshandel und sieht auch von Innen aus wie eine riesige Lagerhalle. Für eine Jahresmitgliedschaft von $50 kann man alles, aber wirklich alles einkaufen und auch günstiger tanken. Ob es wirklich günstiger ist, mag ich nicht beurteilen, aber ich glaube, die Karte lohnt sich nicht wirklich. Wir gehen nur alle Schaltjahr mal hierher um Fleisch zu kaufen. Denn das ist wirklich billiger und man kann sich immer sicher sein, dass es auch das gibt was man mag.


Unser Lieblingsladen ist und bleibt Maxi's. Dort gibts auch alles, der ist supergünstig und die Atmosphäre ist meisst sehr angenehm.


Auf der Fahrt entdeckten wir noch die typischste kanadische Institution.
Einen Tim Hortons. Beliebt für Café und Bagels und, wie "Van Houtte", an fast jeder Ecke zu finden.


Alle haben sie was gegen Wal-Mart, aber der Parkplatz ist dennoch probbevoll.
Für uns gibt es dort das nicht nur das billigste Mineralwasser, auch bei Rasierschaum oder so Sachen ist Wal-Mart unschlagbar.


Das ist die Société de l'Alcohol du Québec (SAQ). Nur hier gibt es Alkoholisches. Wein bildet manchmal die Ausnahme und lässt sich ab und an in Supermärkten mit SAQ-Lizenz ergattern. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Sachen hier teurer sind als in Deutschland. Der Preis für Wein zB. startet bei ca. $8 im Supersonderangebot. Der Preis liegt etwa bei $10 bis $16 für etwas Normales!! Wenigstens ist die Mehrwertsteuer schon inklusive. Für alle die es nicht wissen: in Kanada sind alle Preise ohne Mehrwertsteuer ausgeschildert. An der Kasse werden dann noch 6% Staatssteuer und 7,5% Provinzsteuer aufgeschlagen. Zusammen also 13,5% Steuern. Im Vergleich zu Deutschland aber immerhin 5,5% weniger. Im Gegensatz zur Deutschen Regierung die die Steuer ja ab 1.1.2007 auf 19% anhebt hat die Kanadische Regierung die Staatssteuer am 1.7.2006 von 7% auf 6% gesenkt. Ist das nicht der Hammer???!!!!!


Ein günstiger Supermarkt ist auch der Métro. Allerdings kann man dort nur für gezielte Sonderangebote hin.


Der alte Markt in unserem Viertel. Wird allerdings nicht mehr genutzt. Diese Funktion hat.....


...das neue Gebäude daneben inne.


Andere Leute hängen sich Lampen von der Decke. In unserem Markt ist es Lavendel und gleich ein ganzer Traktor.


Hier gibt es immer noch Kürbisse...


...leckre Gurken (aus Deutschland kannte ich diese Sorte immer nur aus dem Glas)...


...guten Spargel aus Mittel- oder Südamerika für sage und schreibe $0,99 (!!),...


...gelbe Tomaten....


...Unmengen an Ananas...


...günstige Erdbeeren, Mirabellen, Trauben und Aprikosen aus südlichen Gefilden....


...und bestes Brot. Fast so gut wie in Deutschland. :)


Und das gibt es heut Abend. Suerbraten mit heissen Kirschen und Spätzle mit Rotkraut. Davor typisch badische Flädlesuppe und danach den leckersten Milchreis der Welt.
Und da Christian kocht, muss ich ganz schnell Schluss machen, damit ich wenigstens noch sauge, alles herrichte, den Tisch decke und und und.
Ich werde noch Bilder von heute Abend reinsetzten. Also seid gespannt!

Soooooo, der nette Abend ist rum und wir möchten Euch diese Fotos nicht vorenthalten.


Unser Esszimmer vor dem Sturm.


Siegfried, Myriam, Hemingway und Emily, ach und meine Wenigkeit hinter der Blume zu erahnen....


Hemingway wurde vor 9 Tagen 15 und Emily ist noch 12. Beide aber unglaublich reif für ihr Alter und wie die ganze Family unglaublich nett!!

So, ich trinke noch meinen Wein und geniesse meine "Favorite" Reba im Fernsehen und dann hau ich mich in die Koje. Von Mittwoch bis Samstag hab ich Nachtschicht-Ausbildung und am Sonntag sind wir bei den Gagnons zum Weihnachtsessen eingeladen. Mit dem freundlichen Hinweiss, dass die Geschenke erst um Mitternacht ausgetauscht werden. Eigentlich feiert man in Kanada aber am 25. Dezember. Der 24. ist noch alte Tradition. Das passt uns natürlich. Aber unglaublich, dass das schon in einer Woche ist. Bis dann, geniesst die Tage.

Tuesday, December 12, 2006

Schöne Weihnachten!

In 11 Tagen ist bereits Heiligabend und wir nutzen schonmal die Gelegenheit um allen ein schönes Fest zu wünschen. Geniesst die Zeit mit all den leckren Kalorienbomben!!

Leider stehen bei uns die Chancen für Weisse Weihnachten auch nicht sonderlich, aber immerhin hatten wir letzte Woche schonmal einen Vorgeschmack auf einen Hauch von Winter. In den Genuss eines Tages mit einer Höchsttemperatur von -7'C kamen wir auch bereits, aber ehrlich gesagt fällt einem das gar nicht auf. Man verlässt das Haus, läuft 15Min zur Métro und anschliessend ist man eh unterirdisch. Sowohl Christians Arbeitsplatz als auch meiner sind mit dem unterirdischen Fussgängernetzwerk verbunden.
Und wir haben so gute Jacken, ich habe noch nicht einmal einen Schal an. Das ist komisch, denn in Freiburg hatte ich spätestens bei +5'C den Hals eingewickelt. Es ist hier aber auch eine andere Kälte. Auf jeden Fall erträglicher.

Vom 28.12. bis zum 6.01. bekommen wir von Markus Besuch. Wir freuen uns schon richtig darauf und haben natürlich ein tolles Programm geplant. Jetzt muss ich nur die frei beantragten Tage bekommen und die Sache wäre perfekt um in die kanadische Wildnis zu können. Sollte dies nicht der Fall sein müssen Christian und Markus halt alleine wegfahren. Was natürlich sehr schade wäre. Mal abwarten.

Anbei noch ein paar Fotos von unserem Winterintermezzo und unserem neuen Kamin.Das Loch in der Decke ist übrigens repariert.