Meine ersten Arbeitstage in Montréal habe ich hinter mir. Ich muss sagen, es hat riesigen Spass gemacht. Di/Mi und Do war ich ja sogar alleine im Ritz-Carlton für die Post-Cruise-Gäste der Crystal Symphonie verantwortlich. Bis auf einen von seitens des Kunden vergessenen Kleidersack lief alles perfekt und was ja am allerwichtigsten ist, zur vollsten Zufriedenheit von Teresa - meiner "Auftraggeberin". Ich musste mich nur noch um die Wünsche der Gäste kümmern wie zB. Bellhops (Gepäcktransfer vom Hotel nach Hause durch Fedex)oder Fragen rund um Freizeit- und Abendgestaltung und eben die Transfers zum Flughafen, Busbahnhof oder zum Hauptbahnhof. War sehr locker. Irgendwie kam ich mir fast so vor als wär ich im Ritz angestellt, denn man nutzt ja die Zeit zwischendurch und unterhält sich mit jeglichem Personal. Alle waren ausgesprochen nett und zuvorkommend. Leider war das 7-Tage-Intermezzo gestern wieder vorbei und erneut fand ich mich Arbeitslos zuhause. Der selbe Zustand wie immer. Bis heute um 13:42! Da heute nicht der 1.April ist gehe ich davon aus, dass der Freitag der 13. mir Glück bringt. Entgegen weitläufiger Erwartungen. Denn um 13:42 hiess es für mich "Welcome to the Family of FAIRMONT!" Ich hatte Euch ja erzählt, dass ich nur zwei Vorstellungsgespräche hier in Kanada hatte. Ein normales und ein psychologisches. Eigentlich unglaublich für eine Zeit von etwas mehr als zwei Monaten. Allerdings darf ich mich glücklich schätzen, gleich bei der ersten Firma in der ich ein (oder eben auch 2) Vorstellungsgespräch(e) hatte, genommen worden zu sein. Somit kann ich endlich sagen: Ich bin wieder im Geschäft! :) Und wenn ich mir einen Kommentar erlauben darf....: Ich hätte nie gedacht, dass man es von einem Fisch-Schnellrestaurant in ein 5-*-Hotel schaffen kann. Amerika lässt grüssen! Jetzt bin ich natürlich erstrecht froh und stolz darüber, den Schritt nach Kanada gewagt zu haben. Allerdings weiss ich immer noch nicht ganz für welchen Job ich das Angebot habe. Beworben hatte ich mich fürs Front Desk, beim Vorstellungsgespräch gings dann eher um den Portier, was sich dann aber wegen meines fehlenden Führerscheines (fast) erledigt hatte, und vor dem Psychogespräch und heute im Telefonat gings dann wieder um die Rezeption. Ganz sicher bin ich mir deshalb noch nicht. Aber egal, hauptsache drin!! Alles andere erfahre ich dann am Dienstag, denn dann findet mein 2-tägiges Orientationstreffen statt. Da muss ich alle Papiere mitbringen, bekomme das Hotel gezeigt und probiere meine Uniform an usw. Im Anschluss müsste dann etwa eine Woche lang die Einarbeitung folgen.
Das FAIRMONT The Queen Elizabeth hat 1039 Zimmer, davon 100 Suiten, und gehört zu den 500 besten Hotels der Welt. Das Hotel verfügt über ein Hallenbad mit Whirlpool, 2 Dampfbäder, Fitness Center und einen Beauty Salon. Es gibt eine Bar-Lounge und zwei Restaurants, darunter der legendäre Beaver Club, das teuerste Restaurant der Stadt. 23 Tagungs- und Veranstaltungsräume stehen zur Verfügung, zudem gibt es einen Catering-Service der unteranderem für die Formel 1-Verköstigung zuständig ist.
FAIRMONT Hotels & Resorts ist die grösste Luxushotelkette Nordamerikas. Das Queen Elizabeth wurde 1958 von Canadian National gebaut, von Canadian Pacific übernommen und wurde letztendlich ein FAIRMONT-Hotel. Während dieser Jahre beherbergte es zur Expo'67 fünfzig der 60 Staatsoberhäupter, war "Headquarter" der Olympischen Spiele 1976 und Persönlichkeiten wie die Queen Mum, Königin Elizabeth II, Prince Charles, Charles de Gaulle, Felipe von Spanien, Jacques Chirac, Nelson Mandela, der Dalai Lama, Mikhail Gorbachev, Jimmy Carter, Henry Kissinger, John Travolta und am berühmtesten wahrscheinlich John Lennon entschieden sich für einen Aufenthalt im QE. Letzterer hatte im Jahre 1969 sein berühmtes "bed-in" in Suite 1742 wo das Lied "Give Peace a chance" geschrieben und aufgenommen wurde.
So, da arbeite ich dann also, ich kann es immer noch nicht glauben.................